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Ein Ausgewanderter unterstützt seine Mutter

1847

Dass die Not und Armut bei uns in den 1840er-Jahren sehr gross war, belegt auch ein Briefverkehr (im Zeininger Kirchenarchiv abgelegt) zwischen dem am 23. August 1932 mit seiner Ehefrau und 7 Kindern nach Amerika ausgewanderten Anton Urben-Sacher, dem damaligen Ortspfarrer Alois Lützelschwab und Urbens Schwager Sebastian Sacher. Daraus geht hervor, dass die Familie sich in Pittsburgh (Pennsylvania) niedergelassen hat und dort ein gutes Leben führte. Im Brief vom 30. Juli 1847 schrieb er folgenden bemerkenswerten Satz: „Aber doch wünschen wir dass alle armen Menschen bey uns in Amerika wehren (wären), vorzüglich unsere verlassene Mutter und alle dieser armen Gschwüsderdi, den der „Arme“ hier hat es besser als der Reiche bey euch“. – Anton Urben sandte Pfarrer Lützelschwab mehrmals Wechsel und bat ihn, seiner alten Schwiegermutter, Katharina Urben-König und seinem Schwager, Sebastian Sacher, in wöchentlichen Raten Geld zur Linderung der Not zu übergeben. Pfarrer Lützelschwab reiste mit den Wechseln nach Basel zu Herrn Goundie, dem Nordamerikanischen Konsul, welcher ihm den Gegenwert der Wechsel bar in Schweizerfranken in die Hand drückte. Der Geistliche führte über die Verwaltung der Gelder eine genaue Abrechnung, welche ebenfalls bei den Akten im Kirchenarchiv liegt. (siehe auch sep. Dokumentation über „Auswanderungen im 19. Jh.“).

Anm. Zeguhe: Offensichtlich genoss der Ortspfarrer bei Anton Urben mehr Vertrauen als die zivile Behörde (Gemeinderat).

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