Korrektur des Maispracherweges - Wegbau im 19./20 Jh.
Bis ins 19.Jahrhundert waren die Wald- und Feldwege in Zeiningen – so auch der Maispracherweg - einfache Erdwege, die keinen Unterbau aufwiesen und deren Begeh- und Befahrbarkeit daher stark vom Wetter abhängig waren.1870 unternahm die Gemeinde Zeiningen unter Ammann Kaspar Tschudi wieder einmal einen Versuch, den Staat Aargau zur finanziellen und planerischen Mithilfe zu bewegen. Der Baudirektion des Kantons Aargau musste ein Längenprofil eingereicht werden. Am 13. April 1871 entschied der Baudirektor nach Prüfung des Sachverhalts, dass gestützt auf das Baugesetz kein Staatsbeitrag ausgerichtet werden könne, weil die Steigungen mit 13–16.5 % zu hoch und der Weg nur 14 Fuss breit geplant sei. Der Gemeinderat wurde aber – leicht zynisch – aufgefordert, „die längst notwendige Strassenverbreiterung bald an die Hand zu nehmen“. Die Gemeinde realisierte in den Folgejahren auf eigene Kosten eine Korrektion mit einem Unterbau (Schotter, Steinbett), ohne aber die vom Staat verlangten Anforderungen bezüglich Steigung und Breite einzuhalten. Die Linienführung verlief ab den obersten Häusern der Leimgasse durch den Wald, am ehemaligen Steinbruch vorbei durch das Gebiet Buechholden zur Egg.
Die Wegbauarbeiten (Feldwege und Waldwege) führten damals und bis gegen Mitte des 20. Jahrhunderts Landwirte unter der Leitung eines Gemeindewerkführers aus. Mit einer bescheidenen Stundenentschädigung konnten sie sich einen willkommenen Zustupf für den Lebensunterhalt dazuverdienen. Die Steine für das Steinbett wurden in mühsamer Arbeit von Hand zerkleinert.