Steinkohlenbohrversuche
Um 1850 herrschte im unteren Fricktal eine Art „Kohlerausch“. Am intensivsten und aufwendigsten suchte und bohrte man zwischen 1850 und 1889 wohl in Zeiningen nach dem kostbaren Rohstoff (siehe Dokumentation der Kommission Zeguhe von 2016 über „Steinkohlenbohrversuche in Zeiningen 1850 – 1889). Mit Anteilscheinen zwischen fünf und hundert Franken konnte sich jedermann an der „Zeininger Bohrgesellschaft“ beteiligen. Die Bohrungen der ersten Periode von 1850 – 1880 erfolgten ausschliesslich durch Zeininger Bürger. In der zweiten Periode ab 1880 – 1889 bohrte man am Nordfusse des Zeiningerberges, im Gebiet „Tschoppert“. Dem Initiativ-Komitee gehörten nebst Zeiningern auch hochrangige und vermögende Mitglieder aus der ganzen Schweiz an. Die Bohrversuche waren ein Fiasko und viele Zeininger Bürger verarmten.
Über dieses Kapitel Lokalgeschichte berichtet der Chronist über folgende amüsante Begebenheit: „Beim Bohrloch am „Kleinen Sonnenberg“ - der Ort heisst noch heute „Steicholeloch“ - erlauben sich einige junge Burschen eines Nachts einen Spass, indem sie ein Quantum Kohlen in das Bohrloch schütteten und mit Erde zudeckten. Als am anderen Tag der Bohrer nach kurzer Zeit Kohlen ans Tageslicht brachte, war die Freude gross. Es wurde Feierabend gemacht und gefestet. Mit einem Pferdefuhrwerk fuhr die ganze Gesellschaft nach Möhlin und Rheinfelden, um den vermeintlichen Erfolg auch in den Nachbargemeinden bekannt zu machen und zu feiern. Gross war am nächsten Tag die Ernüchterung, als der schwarze Segen wieder aufhörte.“
Weitere Informationen siehe separate Dokumentation "Steinkohlengeschichte"
Zugehörige Objekte
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