Nutzholzsteigerung, Beispiel 1988
Nutzholzsteigerungen oder sog. Holzganten fanden zur damaligen Zeit in unserem Forstkreis noch in 5 Gemeinden statt, nämlich in Zeiningen, Möhlin, Magden, Rheinfelden und Kaiseraugst. Es handelte sich um eine traditionelle, aber gute Holzverkaufsart für qualitativ hervorragende Stämme, weil der Holzkäufer sein Angebot direkt beim Holz machen konnte und somit der Konkurrenz ausgesetzt war. Holz, das diese Voraussetzungen nicht erfüllte und Nadelrundholz wurde jeweils bereits vorher an zwei Kollektivverkaufs-Runden des 1. Aargauischen Forstkreises veräussert. - In Zeiningen fand wieder einmal ein solcher Anlass am Vormittag des 12. April 1988, statt. Am Nachmittag wurde sodann in der Nachbargemeinde Möhlin gesteigert. Ein Car brachte die rund 30 Steigerungsteilnehmer – zumeist Holzverkäufer und Behördevertreter – zu den bereitgelegten Sortimenten und Einzelstämmen, wo bei lockererer Stimmung, mitunter auch mit kernigen Sprüchen, um den Zuschlag gefeilscht wurde. Es kam auch vor, dass ein Aufatmen durch die Reihen ging, wenn vom Anrufer (Walter Freiermuth, oder besser bekannt unter dem Namen „Spitz-Walti“) das erlösende «zum letzten Mal» ertönte. Die höchsten Angebote wurden für Edellaubhölzer wie Esche, Ahorn und Waldkirschbaum erzielt. Aber auch Buchenholz hatte wieder etwas besser abgeschnitten als auch schon. Während dem in früheren Jahren jeweils 400 bis 500 Kubikmeter Holz zur Steigerung gebracht wurden, waren es in diesem Jahr nur noch 276 Kubikmeter. Abgeschlossen wurde die Gant zusammen mit allen Teilnehmern sowie den Beschäftigten des Forstbetriebes Zeiningen bei einem währschaften Mittatessen im Gasthaus zur Taube. – Der damalige Gemeindeförster Urs Jakober war mit dem Steigerungsergebnis erkennbar zufrieden.