Wasserknappheit, Missernten, schlechte Erträge, 1853 - 1855
1853 fiel vom Kirchweihetag (8. Juli) bis Ende des Jahres fast kein Regen. Armut und eine Wassernot wie noch nie waren die Folge. Der Wasserverbrauch musste auf ein Minimum eingeschränkt werden. Die Gemeinde bewilligte einen Betrag von 2‘000 Franken zum Kauf von Lebensmitteln für die Armen: 1452 Pfd. Mais Fr. 348.80, 164 Pfd. Erbsen Fr. 42.64, 18 Pfd. Reis Fr. 4.50 und vieles andere mehr. 1853 war gemäss Chronist Seiler zudem ein Hageljahr.
Auch im Jahre 1854 war die Ernte misslich. Alles, was den Menschen zur Nahrung diente, war schlecht geraten und die Preise stiegen massiv in die Höhe. Einige Familienväter mussten wieder Pferde schlachten. Nicht nur „Arme“, auch der Mittelstand litt unter Mangel an Nahrungsmitteln. Die Leute waren mager, weil auch die Vorratströge leer waren. Vom 3. Februar bis 23. Juli wurde in der Taube für ca. 50 hiesige „Arme“ täglich vormittags und abends eine Sparsuppe gekocht. Die Todesfälle mehrten sich, da infolge ungenügender Ernährung Krankheiten weniger gut überstanden wurden. Die Verelendung erreichte in den Jahren 1854 und 1855 ihren Höhepunkt.
Im März 1855 war es fast durchwegs nass mit Schnee und Regen. Die Störche kamen erst am 24. März hier an.