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Rebbau

Der Weinbau in Zeiningen hat eine lange Tradition. Er wird hier wird seit der Römer­zeit betrieben, wobei die Blütezeit im 19. Jahrhundert war. Im 14. Jh. bezogen das Damenstift Olsberg, die Commende Beuggen, das Collegiatstift St. Martin in Rhein­felden, die Johannitercommende Rheinfelden und das Stift Säckingen Wein- und Getreidezehnten. Diese Steuern waren immer wieder Anlass für Auseinander­setzungen zwischen den (Wein-)Bauern und den Obrigkeiten (Bauernkrieg von 1524, Rappenmasskrieg von 1609/1610, Rappenkrieg von 1612-1614). Früher war das Rebareal viel grösser; es reichte bis zur Rebgasse (Talstrasse), die darum auch diesen Na­men trägt. Ein weiteres Indiz für das Ausmass der Rebfläche gibt die Flur­bezeich­nung „Unter Reben“ beim heutigen Fussballplatz. Auch div. Auswärtige be­sassen Rebflächen in Zeiningen. Im Laufe der Jahrhunderte fielen aber viele Wein­berge dem Frost oder Rebkrankheiten zum Opfer. Anfangs der 1880er Jahre wurde eine Korrektur der Rebbergwege – eine langwierige und kostspielige Angelegenheit – durchgeführt. Im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts häuften sich schlechte Witte­rungsjahre, was zu Missernten im Weinbau führte und die Anfälligkeit der Reben erhöhte. Ausgelöst wurde die Rebbaukrise durch verschiedene Krankheiten, insbe­sondere die beiden aus Amerika eingeschleppten Pilze, die Mehltau verursachten, und das Auftreten der Reblaus. Die Winzer bekämpften die Pilzerkrankungen mit chemischen Pflanzenschutzmitteln und mussten von der Reblaus befallene Stöcke ausreissen bzw. ersetzen, was die Produktionskosten in die Höhe trieb. Bis Ende des 19. Jahrhunderts erfuhr die Fläche keine nennenswerte Veränderung. Dann wurde der Ertrag erneut während einiger Jahre witterungsbedingt belastet, was eine allmähliche Schrumpfung der Rebfläche zur Folge hatte. Diese zerfiel in viele kleine­re Einzelparzellen.1940 waren noch rund 140 Parzellen mit Reben bestockt; einzel­ne Weinbauern besassen mehrere davon.

Rebbau
Flugaufnahme von Zeiningen vor 1950.Der Rebberg bestand damals noch aus vielen, zerstreut liegenden Einzelparzellen

Von 1952 -1960 wurde eine Rebbergre­gulierung durchgeführt. Das grosse Gemeinschaftswerk konnte 1960 abgeschlossen werden. Die verschiedenen, verstreut liegenden Parzellen wurden zusammengelegt und das Rebgebiet (Rebbaukataster) stark reduziert. Die Gesamtkosten beliefen sich auf Fr. 263‘834.-. Staat und Bund leisteten Beiträge von rund 90‘000 Franken. 1958 erfolgte die Gründung der Weinbaugenossenschaft Zeiningen; 1964 zählte diese Organisation 46 Mitglieder (Rebbesitzer) und der Rebberg umfasste eine Flä­che von 3.5 Hektaren die ausschliesslich mit Riesling- Silvaner und Blauburgunder bestockt war. Ab 1986 wurde die Rebfläche laufend etwas vergrössert auf die heutige Fläche von 4.6 Hektaren und neue Sorten kamen dazu.

2021 hat es im Zeininger Rebberg 21 Grundeigentümer. Vier Hobbywinzer, ein Be­trieb mit Eigenkelterung und ein Betrieb mit Lohnkelterung pflegen den Zeininger Rebberg mit grosser Sorgfalt.

Rebbau
Rebberg von Westen

Aus 13 Traubensorten wird eine breite Palette verschiedener Weine gekeltert.

Diese werden regelmässig an nationalen und kantonalen Degustationen mit Aus­zeichnungen prämiert.

 

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