Zeiningen am Fernsehen "Diräkt us ..."
Der 13. August 1991 ist ein geschichtsträchtiges Datum. Dank der Stimmenmehrheit der Fernsehzuschauer kam Zeiningen in den Genuss, sich am Schweizer Fernsehen präsentieren zu dürfen. Jeweils drei Gemeinden kämpften in einem Karten-/Telefon-Wettbewerb um den ersten (TV) und den zweiten (Radio) Platz. Den Anstoss zu diesem Anlass gab die Anfrage des Schweizer Fernsehens vom 8. Januar 1991 an verschiedene fricktaler Gemeinden, ob diese zum Mitmachen bei der Life-Sendung „Diräkt us…“ bereit wären. Zeiningen zeigte Interesse und bereits am darauffolgenden 21. Februar trafen sich - nach Rücksprache des Gemeinderates mit den Dorfvereinen - eine Behördevertretung sowie die Verantwortlichen von 16 anderen fricktaler Gemeinden mit den Verantwortlichen von Radio und TV DRS im Rest. Rebstock in Frick. Damals wurden für die am 13. August 1991 durch die Fernsehzuschauer zu treffende Auswahl unserm Dorf die beiden Nachbargemeinden Magden und Hellikon zugeteilt. Es galt nun, Vorarbeiten zu treffen, für den Fall, dass Zeiningen für die TV- oder Radioübertragung ausgewählt wird. Unter der Leitung von Gusti Staubli wurde folgendes Programm zusammengestellt: Blockflötengruppe der Musikschule Zeiningen, Musikgesellschaft, Männerchor, Kirchenchor, Markus Sax als Kunstradfahrer und Marcel Guthauser mit seinem Einbeiner. Daneben als Gastdarbietung ein Volkstanz „de Fricktaler“ der Trachtengruppe Hellikon, begleitet von der Schwyzerörgelikapelle „Echo vom Pflanzplätz“ sowie der Heuertanz des Damenturnvereins Magden. Als Gesprächspartner von Kurt Zurfluh am Radio waren Anna Freiermuth ("s’Scharf-Anni“) mit dem Thema „Euses Dorf, wies früehner gsi isch“ und Hans Beat Schmid ("de Schmuda") mit „Unsere Gemeinde heute“ vorgesehen. Zeiningen erhielt am 13. August (von 7 – 9 Uhr) 183 Stimmen; für Magden stimmten 167 und für Hellikon 78. Mit diesem tollen Ergebnis wurde Zeiningen von den Zuschauern und Zuhörern als „fernsehwürdige Ortschaft“ auserkoren. Die Meldung „mer heis!“ verbreitete sich nach vorgegebenem Rundtelefon in Windeseile im Dorf.
Mit der Einfahrt des fünf Lastwagen zählenden TV-Konvois in unser Dorf, der Verkehrsregelung durch die Feuerwehr, einer Sitzung der TV-Verantwortlichen mit den Leitern der mitwirkenden Vereine und der Gemeindebehörde, der Festlegung der Übertragungsorte für die einzelnen Programmpunkte durch die Fernsehregie, dem Auslegen von mehreren hundert Metern Kabel, dem Aufstellen und Platzieren von Tischen und Bänken für die Festwirtschaft sowie dem Einrichten des Buffets – man bekam bei soviel Hektik und Schweiss schliesslich auch Durst und Hunger - dem Zimmern des 12 x 12 m messenden Podiums sowie dem Herstellen der Blumengebinde, der Dekoration durch die Landfrauen und den kath. Frauenbund, dem Hissen der Fahnen begannen die Vorbereitungen und erheischten schnelles Handeln. All dies konnte nur durch den Einsatz spontaner Helfer, allen voran die Männerriege, zwischen 11 und 16 Uhr erledigt werden. Pünktlich lag, stand und war alles bereit. Genau 2 Minuten vor sieben Uhr begann der einmalige „Spuk“ in unserem Dorf. Weit in alle Lande, ja bis ins Ausland, konnte sich Zeiningen von seiner schönsten Seite zeigen. Schlag auf Schlag, sekundengenau, folgten die Darbietungen. kommentiert von Wysel Gyr. 24 Minuten nach sieben war alles vorbei! Schluss – aus! Mitnichten. Der Programmvorschlag des Fernsehen: „bis ??? Uhr Fest und gemütliches Beisammensein „weitete sich zum Fest des Jahres, wenn nicht des Jahrzehnts aus.“ Bis weit nach Mitternacht wurde in dieser herrlichen Sommernacht gebechert, gelacht, erzählt und nach den Klängen der Kapelle „Echo vom Pflanzplätz“ und der gemeindeeigenen Dixiband „The Sunmountains Thunderbirds“ getanzt. Alle Festbesucher, darunter viele Auswärtige, lobten die spontane Festfreude der Zeininger. Wysel Gyr versicherte dem Publikum: „Ihr wart sehr diszipliniert, und dieses Kompliment kann ich nicht jedes Mal aussprechen“. Alle Mitwirkenden konnten zwischen 20 und 21 Uhr in der extra dafür hergerichteten Turnhalle ihre Fernsehtauglichkeit selbst begutachten. Dort wurde vom Fernsehen nochmals die ganze Übertragung vorgeführt. (die DVD befindet sich im Gemeindearchiv)