Bau der Bözbergbahn
(Quelle: Chronik Möhlin): Am 10. März 1870 erteilte der Grosse Rat der Schweizerischen Nordostbahngesellschaft (NOB) und der Schweizerischen Zentralbahngesellschaft die Konzession für den Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Brugg durch den Bözberg und das Fricktal nach Basel. Am 24. Februar 1871 legte Alfred Escher, Präsident der NOB, der aarg. Regierung die Pläne für das Trasse vor. Es gab 3 Varianten: Forst, Möhlin und Zeiningerstrasse (entlang dem nördlichen Dorfrand, im Bereich der jetzigen Autobahn durch das Gebiet Etzmatt/Brühl, Schaufelacker nach Rheinfelden). Die Bevölkerung von Möhlin hat an der Diskussion um den örtlichen Verlauf lebhaft Anteil genommen, aber besonders der Einfluss J.U. Kyms (Saline) führte dazu, dass der Trasseentscheid, welcher begreiflicherweise höhernorts gefällt wurde, zu Gunsten der Variante Möhlin (Saline = Hauptindustrie) ausfiel resp. die Variante Zeiningen fallen gelassen wurde.
Ein unbekannter Zeininger Chroniker berichtet zu dieser Angelegenheit: „Die Gemeinden wurden damals ersucht, Aktien für die im Bau befindliche Bözbergbahn zu zeichnen. Die Nachbargemeinde Maisprach wollte ihre Aktien nur übernehmen, wenn sich Zeiningen verpflichtete, einen fahrbaren Weg nach Maisprach (Maispracherweg, Anm. Zeguhe) zu erstellen. Zeiningen stimmte zu und beschloss, selber Aktien im Betrag von Fr. 50‘000.- zu erwerben, unter der Bedingung, dass das Bahntrassee zwischen Zeiningen und Möhlin zu liegen komme, was auch zugesagt wurde. Leider sollte es sich nur zu bald zeigen, dass das ein leeres Versprechen war. Plötzlich wurde die Trasseeführung geändert, der Bahnkörper wurde 2 bis 3 km in nördlicher Richtung verschoben. (…) Diese Tatsache wurde an massgebender Stelle mehr oder weniger zugegeben, denn Zeiningen sollte statt der vorgesehenen Fr. 50‘000.- nur noch den halben Betrag aufbringen, aber die Gemeinde verweigerte – mit Recht – jede Bezahlung.“